Domeyerpark

Der Herzberger Domeyerpark befindet sich im ehemaligen Überlaufgebiet der Sieber zwischen der Papierfabrik Kappa-Smurfit und der Sieberbrücke der B 243. Der Namenspatron der innerstädtischen Naherholungszone war Wilhelm Domeyer (1841 – 1922), der viele Jahre als Senator und Ortsbürgermeister in der Kommunalpolitik tätig war. Heute befinden sich das EMA-Gymnasium, das Jugendheim und das Sportstadion inmitten des langgestreckten Parks. Der Domeyerpark beherbergt mit dem unter Naturschutz stehenden Sieberlauf einen festen Bestandteil des Nationalparks Harz und ist heute Ausstellungsort für freie Künstler der Südharzregion. Ende der 90er Jahre vernachlässigte die Stadt Herzberg die Pflege des Parks aus finanziellen Gründen, so dass die Nutzung der Naherholungszone für die Bürger verloren ging. Um den Aufenthaltswert wieder deutlich zu erhöhen wurde 2005/06 in ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen Herzberger Bürgerinnen und Bürger durch Entfernen des Unterwuchses und einzelner Bäume der Parkcharakter wieder hergestellt. Bald fanden sich Künstler und Künstlerinnen ein, die die neu geschaffenen Flächen mit ihren Kunstwerken füllten.

Im Juli 2006 wurden drei Statuen aufgestellt, die von Herzberger Gymnasiasten im Rahmen einer Projektwoche aus gefällten Kiefern geschnitzt wurden. Sie stellen einen Fischer, einen Sensemann und einen Holzfäller dar. Aus einer ebenfalls im Park gewachsenen Kiefer arbeitete der international bekannte Herzberger Künstler Dieter Utermöhlen im Sommer 2006 mit der Kettensäge die Skulptur „Wissenskraft“ heraus. Bereits im Herbst des selben Jahres präsentierte Utermöhlen die nächste Kreation für den Domeyerpark: „Taskforce“, eine riesige Spinnennetz-Installation in luftiger Höhe von 15 Metern. Die neu erstellte „Kunst im Park“ rief am 23.09.2006 den Norddeutschen Rundfunk auf den Plan, der über das neue Vorzeigeprojekt berichtete. Gezeigt wurden in der Sendung auch die drei bunten Kletterbäume, die der zweite Herzberger Kettensägekünstler Rainer Füllgrabe für Kinder angefertigt hatte. Von ihm stammen auch eine Eule und ein Bär im Park. Utermöhlen hatte in der Zwischenzeit zahlreiche Papierkörbe und Baumstümpfe bemalt. Erwähnenswert sind insbesondere seine geschnitzten Figuren Frosch und König. Im Dezember 2006 fand eine viel beachtete und gut besuchte Vernissage statt, bei der in den Bäumen hängende Installationen der Öffentlichkeit übergeben wurden. Dabei handelt es sich um eine Serie hölzerner Engel von Cordula Gaebel und um eine Spiegel-Installation von Gesine Langenkamp. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Herzberg bearbeitete im Sommer 2007 der Kasseler Künstler Thomas Hofer eine Esche aus Scharzfeld und verwandelte sie zu einem Drachenboot. Ganz in der Nähe des Kinderspielplatzes gestalteten sie einen Pflaumenbaum aus einem Herzberger Garten zu einem Octupus um. Zuletzt wurden an vielen Bäumen Nistkästen für die zahlreichen Singvögel sowie für Fledermäuse aufgehängt. Ein Rundgang durch den neu gestalteten Domeyerpark lohnt sich also für den Naturfreund ebenso wie für den kunstinteressierten Besucher.

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